„Wie hoch ist das Brutto-Einkommen einer/s in Vollzeit angestellten Logopädin/en in NRW?“
Diese Frage stellten wir den Mitgliedern des Forum „die Logos“ am 9.11.2017.
Bereinigt um die „Ausreißer“ am oberen bzw. unteren Ende der Skala ergibt sich ein Durchschnittseinkommen von 2.300 Euro brutto. Einer/m 28-jährigen (Steuerklasse 3) verbleiben in NRW davon ca. 1.700 Euro netto zur Bestreitung des Lebensunterhaltes ihrer/seiner Familie. Bei 2.000 Euro brutto verbleiben nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben noch 1.570 Euro.
Beim Blick auf die gezahlten Brutto-Löhne der angestellten TherapeutInnen in den neuen Bundesländern bietet sich ein noch viel armseligeres Bild.
Auch hier wird deutlich, dass der Beruf der/s Logopädin/en trotz hoher Qualifikation und trotz intensiver und aus eigener Tasche bezahlter, Fachausbildung auf höchstem Niveau keine Aussicht auf ein ausreichendes Einkommen bietet.
Diese Zahlen erhielten wir im Mai 2017.
Auch die Frage, was den Selbstständigen am Monatsende verbleibt, wurde uns beantwortet.
Hier wird deutlich, warum viele Praxen nur noch als „Nebenerwerbsbetriebe“ geführt werden und ohne zweites, stützendes Einkommen keine sichere Existenzgrundlage mehr bieten. Viele Selbstständige werden zukünftig ohne Altersversorgung sein und dann auch Ihre Krankenversicherungsbeiträge nicht mehr aufbringen können.
Am 12.10.2017 befragten wir die Mitglieder unserer Facebook-Gruppe „die Logos“ nach der Anzahl der geleisteten Therapieeinheiten je Woche.
LogopädInnen sind motiviert und fleißig. Innerhalb und außerhalb der durchschnittlich 40 Therapieeinheiten müssen noch etliche weitere Aufgaben übernommen werden.
Wer in diesem Beruf überleben will, kann von einer 35-Zeit-Stunden Woche nur träumen.
Am 6.10.2017 befragten wir die Forums-Mitglieder nach den größten Ärgernissen in den sprach- und sprechtherapeutischen Berufen.
Die schlechten Vergütungen der Krankenkassen – auch nach den unzureichenden und ohne Not für mehrere Jahre festgelegten Abschlüssen von DBL, DBS, DBA und Logo Deutschland – sind nach wie vor der größte Motivationskiller für Praxisbetreiberund damit auch für deren Angestellen.
Das zunehmend restriktive und nicht angemessene Verordnungsverhalten der Ärzte wurde als weiteres und stetig zunehmendes Ärgernis benannt.
Im Juli 2017 wurden von 432 Personen Angaben zu den Ausbildungsbeiträgen gemacht.
Mehr als die Hälfte der Schüler zahlt zwischen 550 Euro und 750 Euro Schulgeld pro Monat. 50% der Auszubildenden müssen zusätzlich einen eigenen Haushalt inkl. aller weiteren Lebenshaltungskosten zusätzlich finanzieren.
Die meisten Absolventen starten mit einem Schuldenpaket von 30.000 bis 40.000 Euro und mehr in eine mehr als ungewisse, berufliche Zukunft.